Hautkrebs-Screening
Kurz erklärt - was ist eine Hautkrebs-Screening
Das Hautkrebs-Screening ist eine vorsorgliche Untersuchung der Haut, um frühzeitig Hautkrebs oder Krebsvorstufen zu erkennen. Es kann von Hausärzten mit entsprechender Qualifikation sowie von Dermatologen durchgeführt werden.
Etwa jeder Achte erkrankt hierzulande bis zum Alter von 75 Jahren an einem Hautkrebs und die Tendenz ist steigend - in Deutschland und auch weltweit.
Hautkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Das Risikopotenzial für das maligne Melanom entwickelt sich bereits in den ersten Lebensjahren. Wenn man in der Kindheit eine hohe UV-Belastung erfahren hat, entstehen vermehrt Pigmentmale. Auch ohne Sonnenbrände kann sich deren Anzahl bereits innerhalb von vier Jahren verdoppeln. Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Krebsrisiko um das Zwei- bis Dreifache.
Menschen mit mehr als 40 Pigmentmalen tragen ein 7- bis 15-fach erhöhtes Risiko, an dieser Art des Hautkrebses zu erkranken. Wer hierzu gehört, sollte seine Haut einmal im Jahr von einem Arzt untersuchen lassen. Für diese Personengruppe reicht es nicht aus, alle zwei Jahre zum Hautkrebs-Screening zu gehen.
Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle. Personen mit mehreren Risikofaktoren, wie z. B. helle Haut (Hauttyp 1 und 2), rötliche oder blonde Haaren, Neigung zu Sommersprossen, Sonnenbrandflecken oder einer Erkrankung mit malignem Melanom in der Familie, können ein bis zu 120-fach erhöhtes Risiko haben, selbst ein malignes Melanom zu entwickeln.
Auch der regelmäßige Besuch von Solarien erhöht das Risiko, an einem Hautkrebs zu erkranken. So einfach der Gang ins Solarium auch ist, so gefährlich können die Nebenwirkungen sein. Die intensive UV-Bestrahlung auf der Sonnenbank führt zu Hautschäden, vorzeitiger Hautalterung und schlimmstenfalls zum Hautkrebs.
Seit 1. Juli 2008 haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs, das so genannte „Hautkrebs-Screening“.
Der Hausarzt führt das Hautkrebs-Screening als Krebsvorsorgeuntersuchung durch. Dabei wird in einer visuellen Ganzkörperuntersuchung die Haut systematisch auf verdächtige Veränderungen untersucht, um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen.
Die individuellen Risiken für Hautkrebs:
• viele Pigmentmale (mehr als 40)
• helle Haut
• blaue oder grüne Augen
• helle, blonde oder rote Haare
• höhere Tendenz zu verbrennen als zu bräunen
• Sonnenbrände in Kindheit und Jugend
• Sommersprossen
• malignes Melanom in der engsten Familie (Eltern oder Kinder)
Ablauf des Hautkrebs-Screenings:
- Anamnese (Gespräch mit dem Arzt)
- Fragen zu Hautveränderungen, Juckreiz oder familiärer Hautkrebsbelastung
- Erfassung von Risikofaktoren (z. B. helle Haut, viele Muttermale, häufige Sonnenbrände)
Körperliche Untersuchung der Haut
Untersuchung der gesamten Haut von Kopf bis Fuß (inkl. Kopfhaut, Ohren, Hände, Füße, Nägel)
Beurteilung von Muttermalen, Leberflecken und auffälligen Hautstellen
ABCDE-Regel zur Einschätzung von Hautveränderungen:
A = Asymmetrie
B = Begrenzung unscharf
C = Color (Farbveränderung)
D = Durchmesser > 5 mm
E = Entwicklung (Veränderung im Laufe der Zeit)
Beratung und ggf. Überweisung
Falls unauffällig: Besprechung der Ergebnisse und Beratung zu Sonnenschutz
Falls verdächtige Hautveränderungen vorliegen: Überweisung zum Dermatologen, ggf. Gewebeprobe (Biopsie) zur Abklärung
Wann ist ein Hautkrebs-Screening sinnvoll?
- Vorsorgeuntersuchung für alle ab 35 Jahren
- Frühzeitige Erkennung von Hautkrebs (schwarzer Hautkrebs, Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom)
- Personen mit hohem Hautkrebsrisiko (z. B. viele Muttermale, häufige Sonnenbrände, familiäre Vorbelastung)
Wer führt das Screening durch?
- Hausärzte mit spezieller Fortbildung für das Hautkrebs-Screening
- Dermatologen (Hautärzte), die bei auffälligen Befunden genauere Untersuchungen durchführen können
Das gesetzliche Hautkrebs-Screening wird in der unserer, speziell qualifizierten Praxis, über die Versichertenkarte abgerechnet.
Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren: alle zwei Jahre kostenfrei
Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten auch früher oder häufiger, besonders für Risikopatienten